1. Die Zeit der Pcrserkriege.
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in der! Tat waren sie es nicht. In viele Staaten, die zumeist nur auv einer Stadt und dem dazu gehörigen Landgebiet bestanden, war Hellas zerspalten; Fehden und Kriege waren häufig; nur im Peloponnes waren eine Reihe von Staaten zu einem Bunde vereinigt, an dessen Spitze Sparta stand.
Auch die Verfassungssormen waren verschieden. Ein Teil der Verfassungen, hellenischen Staaten, vor allen Sparta, hatte eine aristokratische Verfassung, andere, besonders Athen, waren demokratisch geordnet; endlich sehlte auch die Tyrannis nicht.
So ungefähr sah es in Griechenland aus, als die Hellenen ihre Freiheit, die ihnen über alles ging, gegen die Angriffe der Perser verteidigen muhten.
H. Die Wkülezett Griechenlands. 500—404.
1. Die Zeit der perserkriege.
Der ionische Aufstand.
§ 23. Den Anlaß zu den Perserkriegen gab der Versuch der ionischen Städte an der Westküste Kleinasiens, sich von der Herrschaft der Perser, die seit Cyrus auf ihnen lastete, zu befreien. Sie fanden dabei die Unterstützung der Städte Athen und Eretria; letztere Stadt lag auf Euböa. Und anfangs war der Feldzug von Glück begünstigt; S a r -des wurde erobert und niedergebrannt. Bald aber mußten die Ionier wieder zurückweichen, und die Athener zogen wieder heim. Einige Jahre später wurden die Ionier von den Persern in einer großen Seeschlacht bei der kleinen Insel Lade unweit Milet besiegt. Stadt auf Stadt wurde genommen. Der Aufstand war niedergeworfen. Darius aber gedachte sich nunmehr an den Athenern zu rächen, über deren Teilnahme an dem Kriege er sehr ergrimmt war; täglich, so wird berichtet, ließ er sich beim Mahle von einem Sklaven die Worte zurufen: „Herr, gedenke der Athener!" Er beabsichtigte auch das griechische Mutterland zu unterwerfen und seinem Reiche hinzuzufügen.
Die ersten beiden Perserzüge. 492 und 490.
§ 24. Der erste und zweite Perserzug. Im Jahre 492 sandte der Ton^n,u< König seinen Schwiegersohn Mardonius gegen die Hellenen aus. Das Heer zog an der Küste Thraciens hin, begleitet von einer Flotte, die am
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Extrahierte Personennamen: Cyrus Darius Darius Mardonius
Der dritte Perserzug. 480 und 479.
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Piräus sich einen vortrefflichen Hafen schufen. Jetzt trat er dafür ein, daß sie sich eine starke Flotte von Dreiruderern, d. h. von Schaffen mit drei übereinander liegenden Ruderreihen, bauen sollten; dann würden sie nicht$er £ttfn' nur den Persern widerstehen können, wenn diese zurückkehrten, sondern sie würden auf diesem Wege ihre Stadt groß machen und zu der ersten in Hellas erheben können. Aristides, dem diese Gedanken als verwegen und gefahrbringend erschienen, bekärnpfte sie. Da ließ man das Scherbengericht zwischen beiden Männern entscheiden; Aristides mußte in die Verbannung gehen.
„Möge nie eine Zeit kommen", so betete er, als er Athen verließ, „die das Volk zwänge meiner zü gedenken!" Themistokles aber war nun, zum Glücke Athens, der anerkannte Führer des athenischen Volkes. Die Flotte wurde gebaut.
§27. Die Schlacht bei den Thermopylen. 480. Darius war über dem Plan, die Athener zu demütigen und Griechenland zu erobern, gestorben. Ihm folgte sein Sohn Xerxes, der die von seinem Vaterg^mfgen. beabsichtigte Unternehmung auszuführen beschloß. Die Völker Asiens bot er auf; in der mannigfaltigsten Bewaffnung sammelten sich ihre Aufgebote bei Sard e s; dazu kam die Menge des mitgeführten Viehs, die Wagen, die Dienerschaft, die Masse des Trosses. Ferner wurde eine Flotte von mehr als 1000 Schiffen vereinigt, die von den Phöniziern und anderen seefahrenden Völkern gestellt wurde. Über den Hellcspont wurden zwei Schiffbrücken gebaut; der Hinübermarsch dauerte sieben Tage und sieben Nächte. Dann zog das Heer durch Thracien und Macedonien, von der Flotte begleitet.
Die Halbinsel des Athos war durch einen Kanal durchstochen worden, damit die Flotte nicht wieder Schiffbruch litte. So näherte sich der Feind den Grenzen Griechenlands.
Mehrere griechische Staaten hatten die Aufforderung des Xerxes, ihm zu huldigen, befolgt, so Theben und Thessalien. Die übrigen aber waren entschlossen ihre Freiheit bis zum letzten Atemzüge zu verteidigen; auf deut Isthmus traten die Abgeordneten zusammen, und Sparta wurde als Haupt Öt®^nlbt"(^en des Bundes anerkannt. Während die Flotte an der Nordspitze Euböas die Schiffe der Gegner erwartete, nahmen die Landtruppen, einige tausend Mann stark, unter der Führung des Spartanerkönigs Leonidas in dem Engpaß der Thermopylen Stellung. Mancherlei erzählten sich nachher die Hellenen von jenen denkwürdigen Tagen: wie die persischen Kundschafter zu ihrer Verwunderung gesehen hatten, daß sich die Spartaner zum schweren Kampf festlich schmückten, das Haar kämmten und das Haupt mit Blumen kränzten; wie Leonidas dem persischen Boten, der die Griechen aufforderte
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Extrahierte Personennamen: Darius Darius Xerxes Xerxes Euböas Leonidas Leonidas
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Geschichte der Griechen.
die Waffen zu übergeben, zugerufen habe: „Komm und hole sie!"; und wie ein anderer Spartaner auf die Prahlerei des Persers, daß die Pfeile des persischen Heeres die Sonne verdunkeln würden, die lakonische Antwort gegeben habe: „Nun, so werden wir im Schatten fechten". Zwei Tage lang griffen die Perser an, immer neue Scharen herbeiführend; aber alle Stürme wurden von der unerschütterlichen Tapferkeit der Verteidiger abgewiesen. Da fand sich ein Verräter, der eine feindliche Abteilung auf Bergpfaden in den Rücken der Griechen führte. Als L e o n i d a s diese Meldung erhielt, ließ er den größten Teil des Heeres in Eile den Rückzug antreten. Er selbst aber blieb mit 300 Spartanern an Ort und Stelle stehen, da es ihnen, wie er sagte, die Ehre verbot zu fliehen; und ihm schlossen sich 700 Männer aus der böotischen Stadt Thespiäan, entschlossen für das Vaterland den Tod zu erleiden. So zog denn diese Schar in den letzten Kampf; nach heftiger Gegenwehr, und nachdem sie viele Femde getötet hatten, wurden sie alle erschlagen. An der Stelle, wo Leonidas siel, errichtete man nachher einen steinernen Löwen. Das Grabmal der gefallenen Spartaner aber schmückte der Dichter mit Versen, die in der Übersetzung Friedrich Schillers so lauten:
Wandrer, kommst du nach Sparta, verkünde dorten, du habest Uns hier liegen gesehn, wie das Gesetz es befahl.
Indessen hatte die griechische Flotte nicht unglücklich gefochten. Als
aber die Nachricht von dem Ende des Leonidas eintraf, ging auch sie zurück
und versammelte sich in dem Sunde von Salamis; das Landheer der
Peloponnesier aber zog sich nach dem Isthmus zurück, wo Befestigungen errichtet waren.
Lurwande- § 28. Die Schlacht bei Salamis 480. Als sich nun die Masse des Athener. Persetcheeres durch Mittelgriechenland heranwälzte, konnten die Athener nicht hoffen, ihre Stadt verteidigen zu können. So verließen sie denn das Vaterland. Weib und Kinder und, soviel sie von der Habe retten konnten, brachten sie nach Salamis oder der Küste von Argalis hinüber; die Männer aber bestiegen die Schiffe. Denn die Schiffe waren nach Themistokles' Deutung die hölzerne Mauer, welche, wie das delphische Orakel geweissagt hatte, die Athener beschirmen würde. Nur wenige Athener faßten den Orakel-»ranb von spruch wörtlich und zogen sich auf die Akropolis hinter eine hölzerne Schutz-* ^el wehr zurück; diese kamen sämtlich um, da der Feind die Burg erstürmte und die Tempel und die Stadt niederbrannte.
Unter den Führern der griechischen Flotte herrschte indessen große Un-
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Extrahierte Personennamen: Leonidas Friedrich_Schillers Friedrich Leonidas
Der dritte Perserzug. 480 und 479.
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einigkeit, ob man in Salamis bleiben oder fiel) noch weiter zurückziehen sollte. Themistokles stellte ihnen vor, daß kein Ort zur Schlacht günstiger fei als der enge Sundvon Salamis, wo der Feind feine Übermacht nicht entfalten könne. Als trotzdem die Abfahrt beschlossen wurde, griff er zu einer List; er lieh durch einen treuen Sklaven dem Perserkönig sagen, er sei sein Freund und rate ihm die Griechen sofort zu umzingeln und anzugreifen; wenn er dies tue, so fei ihm der Sieg sicher. In der Tat ließ Xerxes jetzt auch den westlichen Ausgang des Sundes durch ferne Schiffe absperren; Aristides meldete es, der in der Stunde der Gefahr zurückkehrte. Nun mußten die Griechen kämpfen.
Uber 300 Schiffe hatten die Griechen, mehr als die doppelte Anzahl der eciiami*-Feind. Ein Trompetenstoß vom griechischen Admiralschiff gab das Zeichen zum Angriff; dann schlugen die Ruder in die Flut, der Schlachtgefang erscholl, und die Schiffe fuhren gegeneinander. Die Griechen, vor allen die Athener, kämpften mit der größten Tapferkeit; aber auch die Perser, deren König von einem Bergvorfprung aus den Gang der Schlacht beobachtete, hielten sich gut. Es war ein wirres Getümmel, in dem es darauf ankam, das Schiff des Gegners mit dem Schiffsschnabel in den Grund zu bohren, ihm durch eine geschickte Wendung die Ruder abzubrechen oder es zu entern. Endlich durchbrachen die Athener zuerst die feindliche Reihe; und nun wichen allmählich allenthalben die Perser zurück und flüchteten unter starken Verlusten an die Küste. Die Griechen hatten einen glänzenden Sieg errungen.
Noch war der Krieg nicht beendigt. Zwar Xerxes selbst begab sich auf den Heimweg. Aber er ließ Mardonius mit dem Landheer zurück; dieser bezog in Thessalien Winterquartiere.
§ 29. Platää und Mykale. 479. Die Athener konnten für den Winter in ihre Heimat zurückkehren; aber im Frühling 479 wurde Attika zum zweiten Male verwüstet, und wiederum flüchteten die Athener noch Wtas. Salamis. Jetzt erst nahte ein starkes griechisches Heer heran, befehligt von dem Spartaner Paufanias. Mardonius nahm Aufstellung in der Ebene Böotiens; bei der Stadt Platää kam es zur Schlacht. Der Tod des Mardonius, der auf weißem Rosse in der Mitte der Seinen focht, entschied den Kampf. Das feindliche Lager wurde erstürmt und gewaltige Beute gemacht. Die Griechen errichteten auf dem Schlachtfeld ein Siegeszeichen, dem delphischen Apollo aber weihten sie einen goldenen Dreifuß, der auf einer hohen, ehernen, schlangenförmigen Säule ruhte. Die Reste des feindlichen Heeres flüchteten durch Thessalien und Maeedonien der Heimat zu.
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Extrahierte Personennamen: Xerxes Xerxes Paufanias Mardonius Apollo
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Geschichie der Griechen.
Die Freiheit Griechenlands, griechische Bildung und griechisches Wesen waren gerettet.
Walt. An demselben Tage aber, an dem bei Platää die Perser besiegt wurden, errangen die Griechen einen zweiten Sieg bei dem Vorgebirge Mykale an der Westküste Kleinasiens. Eine griechische Flotte landete dort; das persische Lager wurde genommen, die feindlichen Schiffe, die ans Land gezogen worden waren, verbrannt. Die Folge dieser Schlacht war, daß die Griechenstädte aus den Inseln und an der Küste Kleinasiens das Joch der Perser abschüttelten und sich den Befreiern anschlossen. So folgte auf den Angriffskrieg der Perser der Angriffskrieg der Griechen auf das Perserreich.
Die Angriffe der Griechen auf das Perserreich.
§ 30. Der Aufschwung Athens und der attische Bund. Die Athener hatten, obwohl sie nicht den Oberbefehl geführt hatten, doch das größte Verdienst um Griechenlands Befreiung. Bald sollte ihnen auch die Führuug P°u'ania? In im Kampfe zufallen. Pausa nias nämlich, der indessen mit der Flotte der Verbündeten das wichtige Byzanz genommen hatte und dort wie ein unabhängiger Fürst schaltete, verlor durch seine unerträgliche Anmaßung und sein hochmütiges Benehmen das Vertrauen und die Neigung der Ionier, während er zugleich bei seinen eigenen Landsleuten in den begründeten Verdacht geriet, er pflege geheime Verbindungen mit dem Perserkönig, und nach Hause berufen wurde. Da. wurden die Athener, deren Feldherren damals Aristides und Simon, der Sohn des Miltiades, waren, von den Ioniern aufgefordert, ihrerseits die Führung zu übernehmen, und gingen gern darauf ein. Die Spartaner, die als eine Landmacht dem Seekriege überhaupt nicht geneigt waren und von der engen Berührung mit anderen Völkern eine Erschütterung ihrer überlieferten Sitten fürchteten, fügten sich darein und zogen sich vom Kriege zurück.
Der Die Athener schufen nun einen Bund, in dem die Leistungen an Geld,
Seebund. Schiffen und Mannschaften für jeden Staat bestimmt waren; diese wurden von A r i st i de s geordnet, der sich dabei wiederum als gerecht und uneigennützig bewährte. Der Bund umfaßte vornehmlich die ionischen Inseln und Küstenstädte; die Bundeskasse wurde in dem Heiligtum des Apollo zu D e * o s untergebracht.
Cimon. Der Krieg aber wurde tatkräftig fortgeführt. Cimon trat jetzt als
Feldherr am meisten hervor; er war ein tüchtiger Soldat, dazu ein Mann von ritterlichem, offenem Charakter und leutseliger Gesinnung, der sich bei dem Volke großer Beliebtheit erfreute. Seine glänzendste Tat war der Sieg
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Die Angriffe der Griechen auf das Perserretch.
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am Eurymebon, einem Flusse an der Südküste Kleinasiens. Dort griff er zuerst die persische Flotte an und schlug sie; dann stieg er mit seinen Truppen an das Land und besiegte auch das feindliche Landheer.
§31. Das Ende des Pausauias und des Themistokles; Achen lmd^^8 Sparta. Indessen fand Pausanias, der auch nach seiner Rückkehr noch Sparta seine hochverräterischen Pläne nicht aufgegeben hatte, ein trauriges Ende. Er wurde durch einen Heloten verraten. Um nicht von den Ephoren verhaftet zu werden, floh er in einen Tempel der Athene, wo er eine Freistatt zu finden hoffte. Da ließen die Ephoren die Eingänge zum Tempel vermauern; er blieb ohne Nahrungsmittel und starb den Hungertod.
Kurze Zeit nachher endete auch die Laufbahn des T h e m i st o k l e S. Anal«»'. Obwohl auf der durch ihn veranlaßten Flottengründung die Größe Athens beruhte, hatte er viele Gegner in Athen. Er war ein entschiedener Gegner Spartas, da er der Überzeugung war, daß Athen nur im Gegensatz zu Sparta groß werden könne; (Simon dagegen und andere Staatsmänner wünschten, daß Athen im Einverständnis mit Sparta bliebe und daß die Eintracht der hellenischen Staaten gewahrt werde. Die Gegner des Themistokles erreichten zunächst, daß er durch das Scherbengericht verbannt wurde; so verließ er denn seine Vaterstadt, die durch ihn groß geworden war, und ging nach A r g 0 s, der alten Feindin Spartas. Da wurde er nach dem Tode des Pausanias von den Spartanern angeklagt, er habe an besjen Umtrieben Anteil gehabt, wir wissen nicht, ob mit Recht ober Unrecht; und ba er beit Haß seiner Feinde fürchtete, so floh er unter mancherlei Gefahren nach Kleinasien, von wo er sich nach Susa begab, um bei dem Perserkönige A r t a = xerxes, dem Sohne und Nachsolger Xerxes, Schutz zu suchen. Dieser nahm bett bebeutenben Mann gern auf und verlieh ihm ein Fürstentum in Kleinasien. Hier ist er gestorben. Kurz vorher war A r i st i d e s in Armut, A^es aber von seinen Mitbürgern hochverehrt aus dem Leben geschieben; seine Töchter würden auf Staatskosten ausgestattet.
Als in jener Zeit Lakonien von einem furchtbaren Erbbeben heimgesucht würde, machten sich die über ihre Bebrückung tief erbitterten messenischen Heloten die entstehende Verwirrung zu nutze und erhoben sich. So entstand berbrittemessenischekrieg. Erst nach langen Kämpfen würde der Aufstand niedergeworfen. Ärlcfl-
In denselben Jahren entstanden zwischen den beiden griechischen Vor- Bruch mit mächten Athen und Sparta ernste Zwistigkeiten, die bald sogar zu kriegerischen Zusammenstößen führten. Die Folge war, daß C i m o n, der Spartanerfreund, durch das Scherbengericht verbannt wurde. Attbere
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Geschichte der Griechen.
Staatsmänner, welche Gegner Spartas waren, traten jetzt an die Spitze Athens; unter ihnen war der bedeutendste P e r i k l e s.
§ 32. Das Ende der Perserkriege. Trotzdem aber die Athener in der Heimat mit der feindseligen Haltung der Peloponnesier zu rechnen hatten, gaben sie die Angriffe auf das Perserreich nicht auf. Auf Cimons Betrieb, der indessen aus der Verbannung zurückgekehrt war, ward eine neue große Flotte ausgerüstet; sie segelte unter Cimons Führung nach der Insel 449 C y pe r n. Dort ist dieser im Jahre 449 an einer Krankheit gestorben; die Timon? Tod. Seinen aber errangen nach seinem Tode noch einmal bei der Stadt S a l a -Salamis! m i's auf Cypern einen glänzenden Sieg zu Wasser und zu Lande.
Friede 448. Darauf wurde Friede mit den Persern geschlossen. Das große Perserreich war dem kleinen Griechenland unterlegen. Es verfiel
fortan unter kraftlosen Herrschern mehr und mehr; mächtig dagegen erblühte nach innen und außen die Stadt Athen, die Führerin im Freiheitskampfe.
2. Die Zeit des Perimes.
Pcrikles und der athenische Staat.
Pertkies. § 33. Pcrikles. Der Mann, der nunmehr an der Spitze Athens stand und dort bis zu seinem Tode eine fast fürstliche Stellung eingenommen hat, P e r i k l e s, war der Abkömmling eines adligen Geschlechts. Aber nicht darauf beruhte seine außerordentliche Gewalt, sondern auf der Macht seiner Persönlichkeit, seinem Hochsinn und Edelmut, seinen großen Gaben, seiner staatsmännischen Klugheit, seiner hinreißenden Beredsamkeit, seiner tiefen Bildung. Er war der Freund der Philosophen, mit denen er die tiefsten Fragen zu erörtern pflegte, und der Künstler, deren Werke er förderte. Er bekleidete kein anderes Amt als das eines Feldherrn, wozu er jährlich neu gewählt wurde; aber die gesamte Staatsverwaltung stand unter seinem Einfluß. Der Witz der Athener verschonte auch ihn nicht, und sie erzählten sich wohl, daß er nur deshalb immer den Helm trage, um die seltsame Gestalt seines Kopfes zu verbergen; aber wie ein „Olympier" wurde er doch von ihnen verehrt, und jahrzehntelang trug er über alle Anfeindungen seiner Gegner durch die Überlegenheit seiner Einsicht und die Macht seines Wortes den Sieg davon. Athens Verfassung war zwar dem Namen nach demokratisch; in Wahrheit aber herrschte Perikles.
Friede mit § 34. Die äußerc Politik. Die Streitigkeiten, welche zwischen Athen
e?aita und den peloponnesischen Staaten bestanden, wurden im Jahre 446 durch einen Frieden beigelegt.
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Geschichte der Griechen.
Stadt Kleinasiens stammte; dort auch der einige Jahrzehnte jüngere Thucydides, ein Athener, der unübertroffene Geschichtschreiber des Poesie, peloponnesischen Krieges. Ferner brachte Athen die drei großen Tragödiendichter Griechenlands hervor: Äschylus, einen der Kämpfer in der Schlacht bei Salamis, der den Athenern die Auflehnung des Prometheus gegen Zeus und das furchtbare Geschick des Atridenhauses (vgl. § 12) vor die Augen stellte, Sophokles, den Dichter der Antigone, des Odipus, des Mas, der Elektra, der nach der Schlacht bei Salamis in dem Siegesreigen mittanzte, Euripides, der am Tage dieser Schlacht geboren sein soll und u. a. die Medea, die Iphigenie in Aulis und die Iphigenie bei den Taurern schuf. Ebenso war der große Lustspieldichter Aristo-phanes ein Athener. In dem großen, dem Weingotte Dionysos gebier, weihten Theater, das von keinem Dache bedeckt war, und dessen Sitzreihen rings um die Orchestra in die felsigen Abhänge der Akropolis hineingehauen waren, wurden die Dramen am Dionysosfeste aufgeführt, mehrere an einem Tage; auf je drei Tragödien folgte ein lustiges Satyrdrama. Aus Choraufführungen, die zu Ehren des Dionysos stattfanden, war das griechische Drama erwachsen; zu dem Chor hatte man zuerst einen, dann mehrere Schauspieler hinzugefügt. Doch blieb ihre Zahl auf drei beschränkt, die meist mehrere Rollen in demselben Stück übernehmen mußten; sie trugen Masken und schritten in der Tragödie auf einem etwas erhöhten Schuh, dem Kothurn, einher. Auch die Frauenrollen wurden von Männern gespielt. Der Dichter, dessen Stücke als die besten erschienen, erhielt einen Preis. Auch die ärmsten Bürger konnten diese Festaussührungen besuchen, da der Staat ihnen Geldentschädigungen zuwies. Bildende In derselben Zeit wurde Athen durch herrliche Schöpfungen der Bau-fu«st und der Bildhauerkunst geschmückt. Die Tempel, die auf der Akropolis standen, waren von den Persern verbrannt worden; jetzt wurden sie in prächtigster Weise wieder aufgebaut. Wenn man auf der hohen, breiten Treppe, die von Westen auf die Burg hinaufführte, emporschritt, so erreichte Dir Akropolis man zuerst die Propyläen, mächtige, auf Säulen ruhende Torhallen, von Athen. ^ roqten im dorischen Stil erbaut. Die dorische Säule hat keine Basis, verjüngt sich nach oben, ist kanneliert und wird von einem einfachen Kapitäl gekrönt, das aus einem Wulst und einer darauf ruhenden Platte besteht; auf den Säulen ruht der Deckbalken (Architrav), darüber der Fries und weiter das Kranzgesims, welches das Dach trägt. Von den Propyläen gelangte man an der hochragenden Statue der behelmten und gerüsteten Athene, die der große Bildhauer P h i d i a s geschaffen hatte, vorbei zu zwei Achenetempeln. Rechts stand der Parthenon, rings von 58 dorischen
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Griechische Geschichte.
erhalten, ein erhabenes Denkmal der älteren dorischer Baukunst, ist der dem P8fwm. Poseidon zugeschriebene Tempel zu Pästum, das südlich von Neapel lag.
3. Der peloponnestsche Krieg. 431-404.
§ 37. Der Charakter des Krieges. Die Veranlassung zum Kriege zwischen Athen und den peloponnesischen Staaten gab ein Zwist der Athener mit den Korinthern. Der innere Grund des Krieges aber war die Eifersucht der Peloponnesier auf die gewaltige Machtstellung und auf das wirtschaftliche Aufblühen Athens. Es handelte sich in diesem Kriege darum, ob Athen oder Sparta die Führung in Griechenland haben sollte.
Der Krieg war ein Bruderkrieg, in dem Hellenen gegen Hellenen standen, und in den ein großer Teil des Mutterlandes und der Kolonien verwickelt wurden; auf der einen Seite stand fast der ganze Peloponnes und dazu Theben, auf der anderen die meisten Küstenstädte und Inseln des ägäischen Meeres. Er war ein Krieg zweier Stämme, des dorischen und des ionischen Stammes; Sparta war die dorische, Athen die ionische Vormacht. Es war aber auch ein Krieg, in dem sich zwei Staatsver-fassungen und zwei politische Parteien gegenüberstanden; denn Athen vertrat die Demokratie, Sparta die Aristokratie, und überall- wo die Athener die Oberhand hatten, fiel die Macht der demokratischen Partei, wo dagegen die Spartaner geboten, der aristokratischen Partei zu. Es war schließlich ein Krieg zwischen einer Landmacht und einer Seemacht, «riegspläne. und daraus ergab sich auch der Kriegsplan beider Mächte. Die Spartaner schickten ein Heer nach Attika, um Athen von der Landseite her anzugreifen; der Kriegsplan des Perikies dagegen war, das offene Land zu räumen und dessen Bewohner in dem Raume zwischen der Stadt und dem Piräus hinter den langen Mauern zu bergen, zugleich aber die Küsten des Peloponnes zu verheeren.
S&£ §38. Der archidamische Krieg. 431-421. Der erste Teil des
Krieges, der zehn Kriegsjahre umfaßt, hat seinen Namen von dem spartanischen König Archidamus,der anfangs Jahr für Jahr mit einem starken peloponnesischen Bundesheer in Attika einfiel. Er verwüstete die Felder, verbrannte die Ortschaften, hieb die Olbäume nieder, konnte aber aus Mangel an Geld und Nahrungsmitteln sein Heer nicht lange im feindlichen Lande hofften, sondern zog regelmäßig nach einigen Wochen wieder ab. So hatten diese Feldzuge wenig Erfolg, obwohl im zweiten Kriegs-
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Geschichte der Griechen.
kehren und sie durch Gespräche zum Nachdenken über die Tugend zu führen, an dem geistvollen Jüngling Gefallen gefunden. Beide standen in einem Freundschaftsverhältnis; aber einen tieferen Einfluß hatte auch er nicht auf ihn ausgeübt. Bei der Maffe der Athener, unter denen über seinen schlagfertigen Witz vielerlei Geschichten im Umlauf waren, war er sehr beliebt. Er war es besonders, der seine Landsleute zu einer verhängnisvollen Unternehmung nach Sizilien bestimmte. Als einige kleine fizilische Städte um Hilfe gegen das mächtige Syrakus baten, beschloß auf feinen Rat, trotz der Warnungen des N i c i a s, die athenische Volksversammlung die Aussendung einer Flotte und eines Heeres, um Syrakus zu erobern und die Herrschaft Athens auch im Westen zu begründen.
Rl-bmfung Unter den Wünschen und Gebeten des ganzen Volkes verließ die sitci6tabc8.glänzende Flotte, von Nicias und Alcibiades befehligt, 415 den Piräus. Aber Alcibiades wurde bald darauf von den Athenern zurückberufen. Seine Gegner hatten gegen ihn die Anklage erhoben, daß er die überlieferten heiligen Gebräuche in seinem Hause lächerlich gemacht habe; und da er fürchtete verurteilt zu werden, so floh er nach Sparta, wo er sich in seiner Erbitterung und Rachsucht kein Gewissen daraus machte, den Feinden seines Vaterlandes zu raten und zu dienen. Durch des Alcibiades Abberufung wurde die ganze Unternehmung gelähmt. Nicias fehlte es bei aller Ehrenhaftigkeit und Tüchtigkeit an Tatkraft.
Die Belagerung von Syrakus mißlang, obwohl die Athener eine starke Hilfsflotte der ersten Flotte nachsandten. In einer Seeschlacht unterlagen die Athener den Syrakusanern. Als sie darauf zu Lande den Abzug antraten, wurden sie von ihnen eingeholt, angegriffen und nach furchtbarem Blutvergießen zur Ergebung gezwungen. Die Gefangenen wurden zunächst in den fyrakufanifchen Steinbrüchen untergebracht, wo sie durch Hitze, Hunger und Krankheit entsetzliche Qualen zu erdulden hatten, dann als Sklaven verkauft. So endete der fizilische Feldzug 413 mit einer völligen Vernich tun g.
Dccelea. § 40. Der beceleiföe Krieg. 413 — 404. Noch waren die Athener nicht völlig gebrochen. Doch wurde ihre Lage sehr gefährlich. Die Spartaner besetzten auf des Alcibiades Rat ‘Dccelea, eine Ortschaft in Attika, verschanzten sie und fügten von hier aus den Athenern weit mehr Schaden zu als durch die kurzen Einfälle, die sie früher gemacht hatten. Danach führt dieser Teil des Krieges den Namen deceleischer Krieg. Ferner ®üt{chen8 brachten sie mehrere der Bundesgenossen Athens zum Abfall. Endlich Sänunt) schlossen sie ein Bündnis mit den P e r s e r n, deren Satrapen ihnen Geld-
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